Die Kriminalpolizei klärt auf in der Realschule Bisingen

„Unwissenheit schützt nicht vor Strafe“. Im Rahmen einer Präventionsveranstaltung für Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 mit Kriminaloberkommissar Axel Heiner vom Referat Prävention der Polizei Balingen wurde deren Vorstellung dafür geschärft, welche Gefahren im sorglosen Umgang mit den einschlägigen sozialen Netzwerken liegen.

Dabei ist die Verletzungsgefahr beim spazierengehenden „Smombie“ vielleicht im besseren Fall nur eine lustige Begebenheit. In eindrucksvollen Erzählungen aus dem Alltag der Polizei wurde allen schnell klar, dass die Nutzung von Diensten wie WhatsApp und anderen (auch nützlichen) Apps nicht wirklich kostenlos ist, sondern in der heute wertvollsten Währung bezahlt wird: den persönlichen Daten. Obwohl der Staat genau darauf achtet, dass diese Daten nicht in der uferlosen Welt des Internets in die falschen Hände geraten, geben die jugendlichen Nutzer der beliebten Apps WhatsApp, Instagram und anderen mit dem Akzeptieren der AGBs ihr Einverständnis ab, viel mehr von sich preiszugeben, als ihnen lieb sein kann.

Das Geschäftsmodell der größten Datenkrallen Google, Meta (Facebook) und Amazon beruht genau auf diesem sorglosen Umgang mit persönlichen Daten. Daher sei es unerlässlich, bestehende Sicherheitsrisiken wenigstens zu minimieren, so Heiner. Apps, die nicht verwendet werden, sollten abgeschalten werden. Wo möglich, sollten 2-Faktoren-Authentifizierungen und sichere Datentunnel, sogenannte VPN-Verbindungen genutzt werden. Denn neben finanziellen Risiken lauern bei der Nutzung von WhatsApp und Co. auch Gefahren krimineller Art. Neid, Hass, Fake News und radikale Ansichten werden in den sozialen Netzwerken potenziert. Junge Menschen unterschätzen leicht, welche Folgen unbedachte Handlungen schnell haben können. Drohungen, Diffamierungen, Beleidigungen führen zu Anzeigen bei der Polizei, die die Strafverfolgung aufnimmt. Dabei machte Heiner deutlich, dass es den Ermittlungsrichter nicht sehr beeindrucke, wenn ein Jugendlicher oder eine Jugendliche sich auf Erinnerungslücken und Unwissenheit beruft. Jugendlichen Leichtsinn vorzugeben, gehe in den meisten Fällen ebenfalls schief.

Nach drei lehrsamen Stunden dürfte allen Schülerinnen und Schülern der 9. Klassen klar geworden sein, dass es durchaus sinnvoll sein kann, beim nächsten Öffnen der beliebten Apps, sich an diese Veranstaltung zu erinnern, um nicht unnötig in Schwierigkeiten zu geraten. Vielleicht ist es Polizeioberkommissar Heiner auch gelungen, den einen oder die andere zur Nutzung anderer Dienste mit weniger Sicherheitsrisiken zu überzeugen. Unter den Messenger-Diensten wären Threema und Signal echte Alternativen.

Vielen Dank an Polizeioberkommissar Axel Heiner und die Kolleginnen und Kollegen der Polizei Balingen für einen wichtigen Beitrag, den Anforderungen und Herausforderungen einer Mediengesellschaft selbstbewusst und sicher begegnen zu können.